MUSEUMSPROGRAMME – PRESSE

"Die wilde Zeit der schönen Beine" oder Vom Montag bis zum Wochenende

Zeitreise mit der Kabarettistin und Chansonette Evelin Förster im Rheinischen Landesmuseum Bonn

 

Die Thüringer Kabarettistin und Chansonette Evelin Förster braucht keine Requisiten: Auf der Bühne stehen nur ein Tisch, ein Stuhl und sonst nichts. Es ist vielmehr ihre eigene, raumfüllende Persönlichkeit, mit der sie eine längst vergangene Epoche, das Deutschland von 1900 bis 1935, wieder zu neuem Leben erweckt.

 

Und so entführt sie die Zuschauer im hochmodernen Saal des Rheinischen Landesmuseums Bonn auf ihre ganz eigene Reise, über einhundert Jahre zurück in "Die wilde Zeit der schönen Beine".

 

Da heißt es dann: Hereinspaziert in den Kuriositätenladen der Künstlerin, vollgestopft mit erheiternden oder nachdenklichen Zeugnissen und Schätzchen einer fernen, und oft doch so nahen Welt der Frau zu Beginn des krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts. Da finden sich merkwürdige Verordnungen des Berliner Polizeipräsidenten von 1902, zum Beispiel zu den Problemen mit den "ungesicherten, hervorstehenden Hutnadeln" der Damen.

 

Oder man nehme die gerade aufkommenden "Schritt- und Wackeltänze". Auch da musste eine Verordnung her. Solche Tänze gehörten einfach verboten, konnte man doch, je nach Bewegung, den nackten Oberschenkel der Tänzerin erspähen.

 

Ein absoluter Hochgenuss sind aber immer wieder die musikalischen Einlagen der Künstlerin. Da gibt sie Chansons mit Texten von Bertolt Brecht, Herbert Nelson, vertont von Hanns Eisler oder Friedrich Hollaender zum Besten, am Klavier stimmungsvoll begleitet von Jens-Karsten Stoll. Mit ihrer dunklen, ausdrucksstarken Altstimme zeigt Förster noch einmal mehr die große Palette ihrer Wandlungsfähigkeit, von der mädchenhaften Koketterie bis zum lasziven Vamp.

 

Generalanzeiger Bonn (Sabin Wygas)

 

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